brutalität ist simmering gegen favoriten, hat helmut qualtinger mal gesagt.
FALSCH.
dankwart am Minigolfplatz, DAS ist brutalitaet. gnadenlos schlage ich zu, besiege den gegner mit meiner psychischen staerke und meinen einzigartigen einlochqualitaeten.

hier das juengste opfer; .

jetzt noch frohen mutes, in kuerze brutalst fertiggemacht, das ego zerstoert, am boden.

seht hier nun die chronologie dieser psychischen greueltat, die sich mein gegenüber, mein opfer, selbst zuzuschreiben hat.

bahn 1:

einfacher geht's ja eigentlich nicht. aber ihr seht schon: das wird so nichts.

schon mit freiem auge ist zu erkennen: völlig falsche beinstellung, und der put geht um mindestens 3 cm links vorbei.

dann mein erster auftritt.

ganz locker aber modisch mit haube und sportpulli bekleidet, zeige ich gleich mal den richtigen schwung vor und lande mit einem satten schlag in der nähe des loches.

um meinem gegner zumindest eine kleine chance zu geben, habe ich freiwillig rund um das loch einige hindernisse positioniert, die mir das einlochen etwas erschweren sollen.

aber mit einem eleganten bogenball mit linkseffet löse ich die leicht erschwerte situation elegant und locker.

bereits jetzt, auf bahn 1, zeigen sich erste frustrationserscheinungen meines gegenübers.

das ego bröckelt, und mit ihm der gleichgewichtssinn. mein gegenüber stürzt, ich als fairer sportsmann helfe ihm aber natürlich auf und verspreche ihm, mich in zukunft mit solch derartig beeindruckenden demonstrationen meines könnens zurückzuhalten.

die nächsten bahnen halte ich mich etwas zurück, ich spiele locker und lässig, immer einen scherz auf den lippen, inzwischen sogar ohne pulli. es ist warm.

mein gegenüber, das hier bereits sehr verkrampft wirkt, wähnt sich wieder im spiel, wittert die chance, mich besiegen zu können.

ich scherze, lasse mich sogar von dem kleinen käfer hier, der einen meinen wie immer sehr eleganten schläge ein wenig ablenkt, nicht aus der ruhe bringen, habe spass.

doch dann mache ich an der schwersten aller bahnen ernst:

kein zweifel, eine herausforderung, auch für mich.

aber mit einem technisch perfekten schlag mit optimaler körperhaltung mache ich alles klar, lande bereits mit dem ersten schlag direkt in der nähe des loches und brauche den ball nur mehr einzuschieben.

hier seht ihr - in einer bemerkenswerten aufnahme - meinen ball in perfekter flugbahn direkt auf die plattform zufliegen.

mein mitspieler, am gipfel seiner ehrgeizes angelangt, versucht ebenfalls, eine derart furiose leistung zu vollbringen.

doch er verkrampft sich, und schafft es einfach nicht, auf die plattform zu gelangen. ist auch kein wunder, wenn man die flugbahn - oder sollten wir lieber rollbahn sagen(?) - seiner schläge beobachtet:

hier rollt der ball mitten durch das ungeschnittene gras dem jähen ende seiner "rollbahn" entgegen. und mit dem nachlassenden schwung des balles verliert auch mein mitspieler mehr und mehr seines elans.

einmal mehr stürzt er zu boden, einmal mehr muss ich ihm versichern, dass er halt heute einen schlechten und ich einen sehr guten tag erwischt hätte.

aber es ist zu spät, und ich kann und will mich nicht mehr zurückhalten. die letzten paar bahnen zeige ich, was in mir steckt und degradiere meinen mitspieler zu einem reinen statisten. um mein gegenüber hier nicht völlig bloßzustellen, erspare ich ihm, mir und euch die aufnahmen meines mitspielers während dieser endphase unseres spiels.

hier nur noch schnell das endergebnis:

70 zu 45 für mich, eine durchschnittsleistung hat wieder einmal genügt, um den sieg - einen von vielen für mich - davonzutragen.

doch um welchen preis! mein mitspieler versank nach dem spiel in heftigsten depressionen, verlässt seit tagen kaum das haus. hier eine aufnahme, die während meines letzten besuches vorgestern entstand.


ein wahrhaft schockierendes bild. in tränen aufgelöst sitzt mein ehemaliger mitspieler tagein, tagaus in seinem nunmehr völlig kahlem zimmer, ein t-shirt einer hoffnungslosen 70er-Jahre art-rock-kapelle tragend, noch angesabbert vom mittagessen.

es schmerzt mich, ihn so zu sehen. sind doch mein unbedingter siegeswille, meine erfolgsgeilheit und nicht zuletzt meine herausragenden fähigkeiten als minigolfer schuld an diesem völligen zusammenbruch.

und trotzdem

(audio/mid, 38 KB)

- ich werde nicht zögern, auch bei meinem nächsten minigolfmatch auf ganze zu gehen. schließlich bin ich ein siegertyp, ich kann und muss immer gewinnen, koste es was es wolle.

mann sind sie gut.

verehrter dankwart,

sie werden es nicht für möglich halten, aber mir gegenüber hat ihr (jausen-)gegner das spiel völlig anders & also unrichtig geschildert. er behauptete allen ernstes, ER (also der jausengegner) hätte gegen SIE (also gegen DEN ofensetzer) gewonnen.
da haben enttäuschung und alzheimer wohl arg zugeschlagen, wenn es den bedauernswerten jausengegner so weit jenseits von utopie & wahnsinn verschlägt. wie soll denn bitte ein abgehalfterter, mittelmässiger metal-schlagzeuger gegen einen abgefeimten minigolfprofi gewinnen, über dessen kopf 8 pokale schweben?
ein trauriger fall.

merke: es kann nur einen champion geben.